Kleidungs-Stück

Besondere Stücke und ihre Geschichte


Montag, 29. September 2014

Häschen und Mäuschen

So lautete damals der Spitzname für ein großes, schwedisches Modehaus, welches ich in den frühen 90er Jahren auf der Haupteinkaufsstraße in Köln erstmals entdeckte. Es schien mir, als hätte ich den Himmel auf Erden entdeckt: das war heiß, das war sexy und angesagt, ganz anders als die piefigen, biederen Marken meiner Kindheit und Jugend. Und das beste - es war sogar für die begrenzten Möglichkeiten einer Schülerin bezahlbar.

Gut ein Viertel des Umsatzes macht der schwedische Riese laut Wikipedia in Deutschland und ich würde mich nicht wundern, wenn ich finanziell zu diesem Erfolg einen nicht unbeträchtlichen Teil beigetragen hätte. Tütenweise schleppten meine Freundinnen und ich zwischen 17 und 27 Jahren das Zeug aus den Kaufhäusern und ich glaube, ich übertreibe nicht mit der Behauptung, dass damals der Inhalt meines Kleiderschrankes zu über 80% aus Teilen dieses Modeimperiums bestand.
Mittlerweile kaufe ich kaum noch dort ein. Die Gründe dafür sind vielfältig und nicht Thema dieses Beitrags. Ich besitze aber aus alten Zeiten noch einen lieb gewonnenen Blazer aus diesem Hause, der bereits 13 Jahre lang meine Garderobe bereichert. Er ist Teil eines Kostüms und auch der dazugehörige Rock (den ich zu einem anderen Zeitpunkt zeigen werde) hat über die Jahre seine Form gehalten und sich über jeden modischen Trend erhaben gezeigt. Zusammen ziehe ich diese beiden Teile niemals an, passender Rock mit Blazer, das ist mir einfach zu "business-like". Den Blazer kombiniere ich am liebsten ganz zwanglos mit Jeans und T'Shirt. Leider sind die Lichtverhältnisse nicht mehr ganz optimal draußen, man könnte den Blazer für schwarz-weiß halten. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen feinen dunkelblauen Streifen auf weiß, eine Farbkombination, die wohl niemals aus der Mode kommt.
Auch wenn die gemeinte Modekette sicher nicht für Nachhaltigkeit und langlebige Kleidung steht, dieser Blazer hat nicht den üblichen Weg des Mode-Fast-Foods genommen und ist nach einer Saison in die Tonne gewandert. Und wenn ich nicht zu letzterem mutiere, werde ich ihn auch noch eine ganze Weile tragen.





Freitag, 26. September 2014

Für Anni

Ich habe eine Kollegin, die gleichzeitig meine Freundin ist. Sie macht mir die große Freude, meinen Blog zu lesen, obwohl sie Modeblogs eigentlich doof findet. "Mach doch bitte mal einen Post über mein Lieblingskleid", bat sie neulich. Klar, mache ich!


Anni ist eine Freundin, wie man sie sich wünscht: sie kann zuhören, sich aber auch selbst öffnen. Sie wertet nicht, sondern versucht, die Dinge aus der Perspektive anderer zu sehen. Sie hat ein Riesenherz für Mensch und Tier (weshalb letzteres für sie natürlich auch als Nahrungsmittel nicht infrage kommt). Es ist ihr zu verdanken, dass ich mittlerweile dem ekligsten Insekt das Leben schenke, weil auch dieses ein Recht auf Leben hat. Sie gab mir den Rat, ich solle einem Insekt einen Namen geben, bevor ich es töte, um die Hemmschwelle zu erhöhen (bei Mücken ist die Grenze meiner ethischen Gesinnung erreicht, das muss ich dir leider sagen, liebe Anni, selbst wenn du sie sicher Uschi, Mimi und Murmelchen nennst). Das beste an ihr finde ich jedoch, dass sie den Mut hat, auch unangenehme Dinge offen und ehrlich anzusprechen, bevor diese eine ernsthafte Belastung für die Freundschaft werden. Ich freue mich immer sehr, wenn sie mir ein Kompliment für ein Kleidungs-Stück macht und dieses Kleid mag sie besonders gerne an mir sehen. Sie findet, es sähe aus wie maßgeschneidert, während ich es in Wirklichkeit für 9 Euro bei Ebay Kleinanzeigen geschossen habe. Es ist nicht von besonders guter Qualität, aber es sitzt wirklich außerordentlich günstig. Ich finde es wunderbar, wenn Frauen sich gegenseitig Komplimente machen, anstatt sich misstrauisch und überkritisch zu beäugen. Wir Blogger-Kolleginnen sind das komplimentieren ja gewöhnt, aber im wahren Leben erlebe ich diese Mentalität viel zu selten. Und da ich gerade beim Thema bin: du bist eine wunderschöne Frau, Anni, und ich bin sehr froh, dass du meine Freundin bist!


Montag, 22. September 2014

Colourblocking

Ein wesentliches Merkmal meiner Garderobe ist es, dass die meisten Bestandteile darin einfarbig oder allenfalls klein gemustert sind. Große Muster oder Aufdrucke sucht man bei mir vergeblich. Eine der wenigen Ausnahmen bildet mein Pullover im Colourblocking-Stil, den ich letztes Jahr in meiner akuten Pulloverknappheit angeschafft habe (über die Pulloverdürre berichtete ich hier)



Colourblocking gehört zu den wenigen Trends der letzten Jahre, die mich nicht kaltgelassen haben. Ich fand es sehr reizvoll, welche Farben man da plötzlich aufeinander gestapelt sah. Im Grunde sind bei diesem Prinzip der Phantasie keine Grenzen gesetzt und auch "musterfeindliche" Menschen wie ich können auf diese Weise drei Farben in einem Kleidungs-Stück tragen, ohne dass es zu unruhig wird.
Ein solches Colourblocking-Oberteil zu finden, ist indessen gar nicht so einfach, weil die Anordnung der einzelnen Farbblöcke darüber entscheidet, ob einem das Stück steht oder nicht. Ich habe unzählige Pullover anprobiert, bei denen der mittlere Farbblock so ungünstig positioniert war, dass meine Figur, vor allem meine Taille, ausgesprochen ungünstig betont wurde. Mit dem Teil, welches ich euch heute vorstelle, bin ich aber sehr zufrieden, denn der Übergang zwischen dem hellen und dem blauen Farbblock findet genau an der schmalsten Stelle meines Oberkörpers statt. Eigentlich trage ich den Pullover ohne Zubehör, weil ich Colourblocking als Statement ausreichend finde. Ich habe aber kürzlich festgestellt, dass unter meinem mageren Fundus an Tüchern tatsächlich eines existiert, das seine Farben genau aufnimmt. Und da der Herbst nun auch hier sehr vernehmlich an die noch sommerlich weit geöffnete Tür klopft, ist ein wärmendes Stöffchen am Hals leider auch nicht mehr ausschließlich eine Frage der Ästhetik.





Freitag, 19. September 2014

Ein Kindheitstraum

Als Kind habe ich es geliebt, Kleidungs-Stücke aus dem Schrank meiner Mutter zu nehmen und mich damit zu verkleiden. So habe ich zum Beispiel ein Latzkleid über einer Rüschenbluse getragen und war Mary Poppins. Oder ich habe sämtliche Ketten übereinander gehängt, mich in Tücher und Spitze gehüllt und mich gefühlt wie Madonna.


Mein absolutes Lieblingsteil aus dem Schrank meiner Mutter war jedoch ein Paar roter Lederstiefel. Ich bin ganz sicher, dass ich sie öfter getragen habe, als ihre Besitzerin. Krummbeinig stakste ich darin durchs Haus und stellte mir vor, wie glücklich man sein müsse, wenn man ein so wundervolles Paar hochhackiger roter Stiefel besäße.
Obwohl dieser Wunsch nun schon seit einigen Jahren im Bereich des Erfüllbaren gelegen hätte, ist es bisher nicht dazu gekommen. Bis jetzt.
Ehrfürchtig nahm ich das Paket mit dem verheißungsvollen Inhalt in Empfang. Zunächst wagte ich nicht, es zu öffnen, zu groß war die Angst vor der Enttäuschung. In meiner Phantasie hatte ich dieses Stiefelpaar schon in unzählige Outfits integriert und dabei ausgeblendet, wie schmerzlich wie es ist, wenn Erwartung und Realität nicht zueinander passen wollen. Schließlich öffnete ich das Paket aber doch und holte mit klopfendem Herzen meinen Kindheitstraum aus dem raschelnden Packpapier.
Und wie es immer ist mit Träumen: wenn sie wahr werden, geht ein bisschen vom Zauber verloren. Den roten Lederstiefeln meiner Kindheit werde ich immer nachtrauern und nichts wird ihnen in der Realität standhalten.
Ich behalte die Stiefel trotzdem, denn ich finde, dass sie meinen vielen schwarzen Outfits im Herbst und Winter einen schönen Farbklecks verleihen






Dienstag, 16. September 2014

Meine eierlegende Wollmilchsau

Kennt ihr diesen Ausdruck? Falls nicht: er bezeichnet etwas, was sozusagen alles gleichzeitig kann: Eier legen, Wolle und Milch spenden. Aber nicht nur im Nutztierbereich, auch in der Mode gibt es Stücke, die einfach zu allem gleichzeitig in der Lage sind.


Darunter verstehe ich ein Kleidungs-Stück, was gut aussieht und zu fast allen Anlässen meines Lebens tragbar ist, was für sich selbst steht und nicht erst durch eine komplizierte Auswahl von Accessoires aufgepimpt werden muss. Was pflegeleicht und anspruchslos ist, bequem und angenehm auf der Haut. 
Meine eierlegende Wollmilchsau ist ein kurzes, schwarzes Jerseykleid. Durch die aufgenähten Details erübrigt sich Schmuck oder sonstiger Schnickschnack, was die Sache extrem vereinfacht. Nach dem Tragen darf meine Wollmilchsau in die Waschmaschine, anschließend lässt sie sich ein wenig glatt streichen und verschwindet klaglos wieder auf ihrem Bügel im Schrank. Ich habe sie auf der Jahresfeier meiner Schule getragen, zu diversen Geburtstagen und Essen mit Freundinnen. Sie begleitet mich zum Stadtbummel und mit einer blickdichten Strumpfhose trage ich sie auch bei der Arbeit. Ich finde, sie versprüht sogar ein wenig Charme der 60er Jahre.
Natürlich gibt es Tage, an denen ich große Lust habe, ein etwas komplizierteres Outfit zusammen zu stellen. Manchmal empfinde ich jedoch die Herausforderungen meines Alltags als anstrengend und komplex und verspüre ein großes Bedürfnis nach Einfachheit. Für diese Tage ist meine geliebte Wollmilchsau da, die wahrscheinlich irgendwann mit Gewalt aus meinem Kleiderschrank gezerrt werden muss, während ich gefesselt und geknebelt daneben sitze, damit ich sie nicht mit aller Kraft verteidige.
Sie lässt sich auch gerne bunte Schuhe und Jacken gefallen, je nach Lust und Laune. Ob ihr mir mit den cognacfarbenen Begleitern eine Sauflaune unterstellt, überlasse ich euch.
Habt ihr auch eine eierlegende Wollmilchsau im Schrank?





Samstag, 13. September 2014

Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, sie reden auch beide ungeniert und rücksichtslos auf mich ein, wenn es darum geht, ihre jeweilige Meinung bei mir durchzusetzen.
Damit ihr euch vorstellen könnt, wie sich eine solch geballte Attacke auf mich anhört, habe ich die unverbesserlichen Streithähne mit einem neuartigen Aufnahmegerät aufgezeichnet und sie für euch verschriftlicht.


Tatort ist meine Lieblings-Second-Hand-Boutique in Düsseldorf. Arglos schlendere ich durch das hübsche Lädchen, ziehe hier und dort ein Teilchen hervor, schaue, fühle, denke an nichts. Da plötzlich: "Oh, schau mal da, die schöne graue Lederjacke, probier sie doch mal an!" Und sogleich aus der anderen Richtung:"Nein, lass das lieber sein, du hast ja neulich schon eine Lederjacke gekauft. Du brauchst keine weitere!" "Nun halt aber mal inne, die letze Jacke war taupe, diese hier ist grau, die gehört zu einem ganz anderen Farbspektrum." "Das ist doch Unsinn, es sind beides sehr helle Lederjacken und du hast die erste ja bisher kaum getragen." "Papperlapapp, anprobieren ist ja noch nicht gekauft!" Ich gehorche. Was soll ich auch sonst tun? "Na bitte, was habe ich gesagt? Sieht toll aus, steht dir super und passt auch zum Rest deiner Garderobe." "*stöhn* Hatten wir nicht vereinbart, dass du dich ein bisschen disziplinierst und jetzt erstmal die Kleidungs-Stücke anschaffst, die du wirklich nötig für den Herbst brauchst? Eine vierte Lederjacke steht auf der Prio-Liste wirklich nicht ganz oben." "Prio-Liste, ach du lieber Gott, was für ein Blödsinn! Und was heißt hier abgemacht??? Man muss auch mal flexibel handeln, wenn einem ein besonderes Teil über den Weg läuft." "Ach, und ist das Shopping-Budget, was hier fröhlich für unnötige Jacken verpulvert wird, etwa auch so flexibel wie deine Einstellung?" "Du alter, miesepetriger Spielverderber. Bianca, du hast doch diese hellgraue Tasche und hellgraue Schuhe. Mit dieser Jacke wäre der Herbst-Look quasi schon komplett." "Das wäre er auch mit einer anderen deiner unzähligen Jacken." "Und der Preis für diese wunderbare, weiche Oakwood-Lederjacke ist unschlagbar, ein absoluter Glücksgriff, da gibt's gar keine Diskussion, die Jacke wird gekauft!" "GRRRRRRRRRRR" Ich gehorche. Was soll ich auch sonst tun?







Dienstag, 9. September 2014

"Dich will ich loben, Hässliches...

... du hast so was verlässliches. [...] Die Schönheit gibt uns Grund zur Trauer, die Hässlichkeit erfreut durch Dauer." Diese Zeilen schreibt der unvergessliche Robert Gernhardt in "Nachdem er durch Metzingen gegangen war".


Als ich die Zeilen zum ersten Mal las, war ich ganz sicher, dass er durch H.* gegangen sein musste, denn für mich verkörpert diese Stadt das absolut Hässliche. Nach einigen Jahren beruflicher Orientierung entschloss ich mich 2005 schließlich doch noch dafür, das zweite Staatsexamen abzulegen. Ich lebte damals in Köln und durfte drei Ortswünsche angeben. Ich wählte drei Städte, von denen aus ich nach Köln hätte pendeln können. Ich bekam jedoch keine meiner Wunschstädte zugeteilt, sondern wurde stattdessen nach H. geschickt. Die Strecke von Köln nach H. war zum täglichen Fahren viel zu weit und es blieb mir nichts anderes übrig, als dorthin zu ziehen. Ich kannte niemanden, war wütend und einsam und verspürte vom ersten Tag an eine heftige Abneigung gegen diese Stadt. Ob ich ihr während der kommenden zwei Jahre keine Chance gegeben habe oder ob sie sie nicht genutzt hat, weiß ich nicht genau. Ich kaufte mir Reise- und Radführer, die die schönsten Ecken H.'s versprachen, fuhr regelmäßig an einen See zum Laufen und gab mir redlich Mühe, schnell Anschluss zu finden. Ich bin trotzdem in H. immer fremd und  falsch geblieben und der letzte Tag meiner Ausbildung am 31.01.2007 war gleichsam mein letzter Tag in H.
Bis vor einigen Tagen, als ich mich dort mit meinen besten Freundinnen traf, weil es so praktisch in der Mitte unserer Wohnorte liegt. Auf dem Hinweg wurde ich in H. geblitzt, auf dem Rückweg musste ich spät am Abend allein durch ein düsteres, menschenleeres Parkhaus laufen, wo ich vor Angst eine regelrechte Panik verspürte. Nein, H. und ich werden in diesem Leben keine guten Freunde mehr.
Heute zeige ich euch das letzte Kleidungs-Stück, welches noch aus dieser Zeit in meinem Kleiderschrank übrig geblieben ist. Auch wenn die Erinnerung nicht angenehm ist, hänge ich an diesem dunkelbraunen Wildlederrock und dem bittersüßen Schmerz, der ihm anhaftet. Bitter wegen des tief empfunden Gefühls der Fremdheit, süß wegen der Dankbarkeit, mit der ich letztlich wieder in mein geliebtes Rheinland zurückkehren konnte.

* Ich werde den Namen der Stadt nicht nennen, weil ich nicht weiß, ob ich zufällig eine Leserin von dort habe. Damals habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Menschen aus H. ihre hässliche Stadt lieben und sich verletzt fühlen, wenn man sich negativ darüber äußert.





Sonntag, 7. September 2014

No matter if you're black or white

Ich bin und bleibe mein Leben lang ein Michael Jackson Fan! Er war der einzige Star, dem mein Herz als Teenager gehörte, dessen Konterfei meine Wände schmückte und dessen Lieder immer und immer wieder durch meinen gelben Plastik Walk-Man wummerten. Auch heute noch bekomme ich Gänsehaut, wenn ich eines seiner früheren Lieder im Radio höre.


Das aber nur mal am Rande, weil ich einen seiner Musik-Titel geklaut habe und ihm deshalb kurz die Ehre erweisen wollte. Eigentlich geht es aber heute aber um einen aktuellen Mode-Trend, der mir sehr gelegen kommt und auf meinem persönlichen Trendbarometer seit Jahren immer ganz weit oben steht: Black and White.
In diesem Zusammenhang möchte ich euch meine weißen Kroko-Schuhe vorstellen, die ich selber zu den gewagtesten Teile meines ansonsten ja eher harmlosen Kleiderschranks zähle. Gekauft habe ich sie letztes Jahr in Hamburg im Karoviertel. Sie standen in einer kleinen Boutique, die neben Neuware auch einige gebrauchte Einzelstücke im Angebot hatte. Unter den letztgenannten befand sich auch dieses skurrile Paar Schuhe. Die Verkäuferin erklärte mir ihre Geschäftsidee so: "Hier wohnen viele Frauen, die bei den Modezeitschriften arbeiten. Die kaufen sich jede Menge Zeugs, tragen das einmal und rangieren es anschließend aus. Da wurde ich gefragt, ob ich manche Stücke hier verkaufen möchte. Die Sachen laufen sehr gut." Ich kann es zwar nicht fassen, dass man schöne Kleidungs-Stücke kauft, sie nur ein einziges Mal trägt, um sie dann wieder abzustoßen, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Nun sind weiße Schuhe in meinen Augen nicht ganz unproblematisch. Ich assoziiere sie in der Regel mit Ärzten oder anderem medizinischen Personal, mit Bräuten, Kommunionskindern, Bademeistern oder Zuhältern. Nach dieser blütenweißen Assoziationskette, durften die Kroko-Treter trotzdem in meinen Schuhschrank einziehen. Zu einem cleanen schwarz-weiß Look passen sie gut, finde ich. Auch zu Jeans sehen sie toll aus. Und für alle, die jetzt beim Gedanken an gebrauchte Schuhe angewidert die Nase rümpfen: sie sahen wirklich aus wie höchstens einmal getragen und ich habe dicke Ledersohlen hineingelegt.






Freitag, 5. September 2014

Im Interview bei Ines von Meyrose



Ines von Meyrose hat mich zu ihrer Aktion "Leserinnen Interview" eingeladen und weil ich Ines und ihren Blog schon lange sehr mag, habe ich sofort zugesagt. Die Zusammenarbeit hat mir riesigen Spaß gemacht und ich hatte die Gelegenheit, mich während eines sehr vergnüglichen Telefonats davon zu überzeugen, dass die Chemie zwischen uns auch über diesen Kommunikationskanal durchaus stimmt. Vielen Dank, liebe Ines, dass ich dabei sein durfte!

Das Interview findet ihr hier.

Mittwoch, 3. September 2014

Die schönsten Pausen sind lila...

Wenn meine liebe Blogger-Kollegin Ines von Meyrose eine bestimmte Farbe ausruft, fängt bei mir gleich das Kopfkino an. Was verbinde ich mit der Farbe des Septembers Lila?



Es sagt sicher nicht nur Gutes über mich aus, dass ich zunächst an ein dickes, milchgebendes Tier denke, welches behäbig mit einem Markenaufdruck in dieser Farbe auf der Flanke über die Weide wabert (wahrscheinlich ist die arme Kreatur dank dieser Aufmachung ein Mobbingopfer unter ihresgleichen und psychisch schwer angeschlagen).
Meine zweite Assoziation ist ebenso morbide: als eingefleischter Loriot-Fan fällt mir sofort ein, dass diese Farbe eine bestimmte Klientel zum Suizid anregt ("Violett ist nicht ungefährlich." - "Warum?" - "Frauen bringen sich in violetten Sitzgruppen um... alleinstehende Frauen" Filmzitat aus Loriot - Ödipussi).
Als ich ungefähr fünfzehn war, hatte ich eine Freundin, die trug gern einen langen, gebatikten Rock in unterschiedlichen lila Farbnuancen. Ein unglaublich bescheuerter Typ an unserer Schule sagte daraufhin zu ihr: "Lila (ausgesprochen wie "laila") macht geiler, aber Pizza macht spitzer"). Dies wirft wiederum die Frage auf, warum ich mir immer so einen Schwachsinn merke, aber beispielsweise nie, wann Napoleon die Schlacht von Waterloo verlor.
Und zuletzt denke ich an das Veilchen, welches diese Farbe trägt und an den Spruch in meinem Poesiealbum "Sei wie das Veilchen im Moose, behutsam, sittsam und rein. Und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein." Nun ja. Wie das so ist mit netten Wünschen. Die einen gehen in Erfüllung, die anderen nicht.
Früher habe ich sehr viele Kleidungs-Stücke in lila besessen. Aktuell muss ich feststellen (und sofort auf meiner "Brauche ich dringend"- Liste notieren), dass mein Vorrat an Teilen dieser Farbe ziemlich aufgebraucht ist und ruhig aufgefüllt werden darf.
Ich zeige euch einen ziemlich alten lila Pullover aus dem Jahre 2002, der mit mir sprichwörtlich durch dick und dünn gegangen ist. Damit das Ganze nicht so langweilig ist, habe ich es mal mit Schuhen in leuchtendem Blau ausprobiert und finde das Ergebnis erstaunlich gelungen.


Nachdem ihr letztes mal meinen belämmerten Blick ertragen musstet, schaue ich zur Abwechslung heute mal wieder normal aus der Wäsche.







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